Fahrradständer sind für die meisten normalen Räder ein unverzichtbares Zubehör, doch Rennräder haben so gut wie nie einen. Auf den ersten Blick könnte man vielleicht meinen, dass hier der Hersteller nur sparen will, doch ist das wirklich so? Warum haben Rennräder keinen Fahrradständer?
Fahrradständer gehören nicht zu Rennrädern und Mountainbikes, da sie zusätzliches Gewicht verursachen und die Gefahr erhöhen, dass das Fahrrad an etwas hängen bleibt. Des Weiteren sollen die Rennräder so leicht wie möglich sein und dabei würde ein Ständer nur stören.
Lass uns ein wenig weiter auf die Gründe eingehen, warum die meisten Rennräder keinen Fahrradständer haben.
Darum haben Rennräder keinen Fahrradständer
Im Grunde gibt es 4 Hauptgründe dafür, dass die meisten Hersteller keinen Ständer an das Rennrad bauen. Hier sind sie:
1. Fahrradständer erhöhen das Gewicht
Wie sehr sich jemand für das Rennradfahren interessiert, erkennt man daran, wie sehr er darüber spricht, wie leicht sein Fahrrad ist. Den das Gewicht des Fahrrads spielt bei der Geschwindigkeit eine wichtige Rolle.
Natürlich macht ein Fahrradständer das Fahrrad nicht direkt sehr viel schwerer, denn es gibt ja auch welche aus leichtem Carbon und anderen Materialien. Allerdings machen auch nur 250 Gramm extra Gewicht ohne wichtigen Nutzen bereits einen Unterschied.
Nur sehr wenige Radfahrer sind bereit, etwas an ihrem Fahrrad anzubringen, wenn es ihnen nicht hilft, ihr Fahrverhalten zu verbessern. Daher bieten die meisten Hersteller auch gar nicht mehr an, einen Fahrradständer anzubringen.
2. So stabil sind sie gar nicht
Rennräder sind in der Regel recht teuer. Die von Profis kosten manchmal sogar bis zu 10.000€. Diese dann mit einem Ständer hinzustellen, kann recht gefährlich sein, da sie so stabil gar nicht sind.
Ständer sind nicht immer die stabilste Art, das Fahrrad zu stützen, und es gibt viele Radfahrer, die sich auf einen Ständer verlassen haben und ein umgekipptes und beschädigtes Fahrrad wiederaufzufinden. Da sie in der Nähe des Hinterrads angebracht sind, halten sie das Fahrrad nicht perfekt im Gleichgewicht.
Wenn das Fahrrad angestoßen wird, kann es zu Boden stürzen. Manche Leute wollen nicht das Risiko eingehen, dass ihr Fahrrad umkippt und der Rahmen, die Lackierung oder die Kettenschaltung beschädigt wird.
3. Ständer erhöhen den Luftwiderstand
Neben dem Gewicht ist der Luftwiderstand eines der wichtigsten Dinge, die einem im Radsport verlangsamen. Etwas weniger Luftwiderstand während der Fahrt kann einen riesigen Unterschied machen. Besonders für Profis gilt es also den Luftwiderstand immer weiter zu minimieren.
Für den Rest von uns ist der Luftwiderstand jedoch kein großes Thema. Für mich als Hobby-Fahrer ist der Aufwand, den ich betreiben könnte, um den Luftwiderstand noch weiter zu verringern, nicht lohnenswert.
Genau wie beim Gewicht werden auch die Ständer den Luftwiderstand deines Rennrads nicht wesentlich erhöhen. Dennoch werden sie nicht verbaut, um auch diesen kleinen Widerstand zu verlieren.
4. Sie erhöhen die Kosten
Natürlich kostet ein Fahrradständer auch ein wenig was für die Hersteller. Von der Produktion bis zur Montierung macht das zwar jetzt kaum einen Unterschied, aber wenn die meisten Fahrer eh keinen brauchen. Dann kann man auch die 20€ sparen und auf den Fahrradständer verzichten.
Aus unserer Sicht macht das vielleicht nicht direkt Sinn, da 10-20€ mehr uns nicht so viel erscheinen, aber man muss bedenken, dass die Hersteller tausende Räder im Jahr verkaufen. Auf die Menge gerechnet macht es schon einen Unterschied.
Kann man einen Fahrradständer an ein Rennrad anbringen?
Trotz der negativen Aspekte, die ich bereits aufgezählt habe, möchtest du trotzdem einen Ständer an deinem Fahrrad verbauen? Das kannst du natürlich leicht selber montieren.
Achte bei der Anbringung eines Nachrüstständers darauf, dass deine Kettenstreben nicht beschädigt werden, insbesondere dann wenn du einen Aluminium- oder Karbonrahmen hast.
Berücksichtige auch, dass dein Rennrad bei ein wenig Wind leicht umgeweht wird und schnell ein Schaden entstehen kann. Rennräder sind recht leicht und es reicht nur ein wenig Wind, um sie umzuhauen.
Vor allem, wenn du mit einem Rennrad mit beladenen Gepäcktaschen auf einer langen Tour unterwegs bist, ist es sicherer, wenn das Fahrrad sorgfältig auf der Seite auf dem Boden liegt.