Wenn man sich das erste Mal nach einem E-Bike umschaut, kann man sich leicht vor den hohen Preisen erschrecken. Natürlich erwartet man nicht die gleichen Preise, wie bei einem normalen Fahrrad, aber dass sie so teuer sind? Woran liegt das? Warum sind E-Bikes so teuer?
Die zusätzlichen Kosten für den Motor und die Batterie machen ein E-Bike in der Regel so teuer. Eine gute Batterie kann alleine schon bis zu 800€ kosten. Die Hersteller geben die Preise natürlich an die Kunden weiter. Außerdem sind die Verkaufszahlen von Elektrofahrrädern zu gering, um über die Maße sie günstiger anbieten zu können.
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrrad kann ein Elektrofahrrad weit über 1.500€ kosten, wobei ein E-Bike, von einer guten Marke, auch schonmal gerne über 8.000€ kosten kann. Der Hauptunterschied im Preis für diese E-Bikes ergibt sich aus den Kosten für die extra Teile.
Darum sind E-Bikes so teuer
Lass uns ein wenig mehr ins Detail gehen und herausfinden, was ein E-Bike so teuer macht. Im Grunde hat man 5 Gründe, die bei der Herstellung liegen und einen, der die laufenden Kosten betrachtet:
1. Der Motor
Der Motor spielt bei den Kosten eine der größten Kostenfaktoren und macht das E-Bike natürlich auch aus.
Diese Motoren müssen speziell für jedes Fahrrad angepasst werden, was aufgrund des zusätzlichen Arbeitsaufwands auch die Kosten erhöht. Außerdem werden sie in der Regel speziell angefertigt und können die Gesamtkosten des E-Bikes noch weiter in die Höhe treiben.
Natürlich gibt es hier auch eine große Preisspanne, doch besonders beim Motor, sozusagen, dass Herz des E-Bikes, sollte man nicht unbedingt sparen. Die Langlebigkeit des E-Bikes hängt viel mit der Qualität des verbauten Motors zusammen.
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2. Die Batterie
Der Hauptgrund dafür, dass die Kosten für Elektrofahrräder höher sind als für normale Fahrräder, ist die Batterie. Die Batterien E-Bikes kosten alleine in der Regel schon um die 500€. Hochwertig und Langelebige sogar bis zu 1.000€.
Die Batterien von Elektrofahrrädern sind fast immer Lithium-Ionen-Batterien, da sie effizienter arbeiten und lange halten. Außerdem sind sie recht leicht, was für ein E-Bike enorm wichtig ist. Je leichter ein Fahrrad, desto besser ist meist das Fahrgefühl.
Auch bei der Batterie würde ich empfehlen nicht zu sparen. Sie stellen meist das größte Sicherheitsrisiko eines E-Bikes da. Zwar ist die Chance relativ gering, doch ich fühle mich sicherer mit einem Akku von einem seriösen Hersteller, als ein billiges Produkt von sonst wo her.
3. Der Rahmen
Ein E-Bike muss um einiges mehr aushalten, als ein normales Fahrrad. Es kann schneller beschleunigen, ist schwerer und wird laut Studien wesentlich häufiger genutzt. Natürlich müssen dann auch die Komponenten hochwertig sein. Besonders der Rahmen des E-Bikes.
Ein höherwertiges Elektrofahrrad kann allein wegen seines Rahmens mehr als das Doppelte eines herkömmlichen Fahrrads wiegen. Durch die zusätzliche Elektronik und das Gewicht des Fahrers, muss der Rahmen mehr aushalten und wird dadurch extrem stabil gebaut.
Es gibt hochwertige Elektrofahrräder mit leichteren Rahmen, die aus teureren Materialien, wie Carbon, gefertigt sind. Wenn man einen stabilen Rahmen haben möchte, der auch nicht so viel wiegt, muss man ein wenig tiefer in die Tasche greifen.
4. Weitere teure Komponenten
Da die zusätzliche Leistung des Motors bedeutet, dass du mit einem E-Bike eine höhere Geschwindigkeit fahren kannst, ist es wichtig, dass man sich immer auf alle Teile des E-Bikes verlassen muss. Die Stabilität darf bei hohen Geschwindigkeiten nicht gefährdet sein, sonst kann es schnell richtig gefährlich werden. Besonders wichtig sind auch die Bremsen, die ein extrem schweres E-Bike mit hoher Geschwindigkeit abbremsen müssen.
Deshalb werden bei E-Bikes auch meist hochwertigere Bremsen und generell Komponenten verbaut, um auch die Sicherheitsstandards zu erfüllen.
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5. Niedrige Produktionszahlen
Da Elektrofahrräder immer noch ein Nischenmarkt sind, bedeutet dies, dass die Hersteller von Elektrofahrrädern nicht in der Lage sind, in großen Mengen zu produzieren. Die Hersteller können schlecht skalieren und müssen oftmals auch eine Sicherheitsmage in den Preis mit einkalkulieren.
Die Hersteller gewöhnlicher Fahrräder können einigermaßen sicher sein, dass sie große Mengen ihrer Fahrräder verkaufen können. Dies ermöglicht es ihnen, Teile in großen Mengen zu kaufen, bessere Preise bei Großhändlern zu erzielen und ihre Mitarbeiter auf bestimmte Aufgaben zu spezialisieren.
Die Produktionskosten eines normalen City-Bikes können daher immens minimiert werden, während die Kosten für ein E-Bike sich wohl erst in den nächsten Jahren langsam veringern werden.
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6. laufende E-Bike Kosten
Neben der Erstinvestition oder dem Kaufpreis eines E-Bikes gibt es noch einige weitere laufende Kosten, die du auf den Schirm haben solltest. Diese Kosten können von kleinen einmaligen bis hin zu größeren laufenden Kosten reichen. Dazu gehören:
- Aufladen des Akkus: Das Aufladen des Akkus ist relativ kostengünstig, aber du solltest die Kosten im Kopf haben, wenn du dein E-Bike immer zu Hause auflädst. Stromkosten steigen von Jahr zu Jahr stark an.
- Austausch des Akkus: Die Akkus eines E-Bikes sind für eine Lebensdauer von 500 bis 1000 Ladungen ausgelegt. Danach muss man sich einen neuen Akku zulegen. Die Kosten für den Austausch der Batterie können je nach Modell zwischen 300 – 1.200€ liegen. (In der Regel muss man den Akku alle 3-4 Jahre austauschen.)
- Wartung: Wie bei jedem Fahrrad muss man auch das E-Bike regelmäßig warten, wenn es altert. Glücklicherweise kann ein Austausch oft in jedem Fahrradgeschäft vorgenommen werden.
Werden E-Bikes günstiger?
Die Kosten für E-Bikes und E-Bike-Komponenten werden mit der Zeit immer weiter sinken, wenn die Technologie ausgereift und leichter verfügbar ist.
Darüber hinaus haben mehrere Länder auf der ganzen Welt Anreize geschaffen, die die Kosten für den Besitz eines E-Bikes ausgleichen, und viele andere werden diesem Beispiel folgen. In Deutschland können sich auch Arbeitgeber an den Kosten für ihre Angestellten beteiligen.
Das klingt auf den ersten Blick erstmal gut, doch es kann auch anders werden. Bis 2024 könnte es sein, dass die Preise für ein E-Bike nochmal ansteigen.
Laut Deloitte werden E-Bikes in den nächsten Jahren das meistverkaufte Elektrofahrzeug auf dem Markt sein. Von 2020 bis 2023 sollen weltweit mehr als 130 Millionen Stück verkauft werden. Die Nachfrage nach E-Bikes ist weltweit so hoch wie nie zuvor, und die relativ junge E-Bike-Branche hat alle Hände voll zu tun, um Schritt zu halten.
Hinzu kommen die übergroßen Auswirkungen von COVID-19, die einen weltweiten Mangel an Fahrradteilen auslösten und die Nachfrage nach E-Bikes weiter in die Höhe trieben, und es war noch nie so schwierig, ein bezahlbares E-Bike zu finden.
Ich gehe davon aus, dass die Hersteller erstmal ihre Preise für E-Bikes erhöhen müssen. Irgendwann wird sich die Nachfrage normalisieren, die Teileknappheit wird sich verflüchtigen und die Hersteller werden wieder aufholen können.
Viele der weltgrößten Komponentenhersteller geben Vorlaufzeiten von bis zu einem Jahr für neue Teile an, was bedeutet, dass E-Bikes und Komponenten wahrscheinlich noch eine ganze Weile knapp bleiben werden.
Wie viel sollte man für ein E-Bike zahlen?
Wenn du dir ein E-Bike kaufen möchtest, würde ich dir empfehlen mindestens 1.000€ zu sparen. Es gibt zwar günstigere Modelle, diese halten aber nicht so lang und haben auch nicht so ein tolles Fahrgefühl.
Die höherpreisigen Fahrräder werden aus hochwertigeren Materialien hergestellt und sind in der Regel leichter. Es gibt jedoch auch viele großartige Fahrräder im mittleren oder sogar unteren Preissegment, die großartig sind.
Hier ist einmal eine Tabelle mit den Preisspannen für E-Bikes und was man für den Preis bekommt. Unter 750€ würde ich dir kein neues E-Bike empfehlen.
Preisspanne: | Info: |
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750 – 1.250€ | Tolles Einsteigerfahrrad und das untere Ende der Preisspanne für Elektrofahrräder. Diese haben in der Regel weniger hochwertige Komponenten und halten möglicherweise nicht so lange wie teurere Modelle. Außerdem besteht der Rahmen in der Regel aus Aluminium und ist schwerer. |
1.250 – 2.000€ | Großartiges Einsteigerrad für diejenigen mit mittleren Budget. Diese Fahrräder verwenden in der Regel anständige Komponenten, aber immer noch nicht das Beste vom Besten. In der Regel sind sie stabiler, haben bessere Batterien und haben zusätzliche Zubehörteile. |
2.000 – 3.000€ | Ein großartiges E-Bike für fast jeden Fahrer. Diese Fahrräder werden mit hochwertigen Materialen gebaut und werden auch optisch immer ansprechender. Viele dieser Fahrräder sind aus Carbon gefertigt, was sie leichter und schneller macht. |
>4.000€ | Wie bei vielen Dingen gibt es auch bei E-Bikes keine Grenze nach oben. Ab 4.000€ bekommt man aber ein tolles E-Bike aus den besten Matierialien und beste Qualität. Diese Fahrräder sind für eine lange Lebensdauer ausgelegt und eine gute Wahl für jemanden, der über das nötige Budget verfügt und mehr als nur den reinen Fahrspaß genießen möchte. Sie sind die modernsten E-Bikes. |