Unvorhersehbares Regenwetter ist wohl für uns Radfahrer kein schönes Ereignis. Der Gegenwind in Kobination mit strömenden Regen, sorgen selbst bei erfahrenden Fahrrad Fahrern schnell für ein demotiviertes Gefühl. Doch das muss nicht sein.
Obwohl nasse Fahrten normalerweise nichts sind, worauf wir uns freuen, können wir Maßnahmen ergreifen, sie angenehmer zu gestalten. Mit der richtigen Vorbereitung kann sogar im Regen Radfahren richtig Spaß machen.
Hier sind 10 Tipps fürs Radfahren im Regen. Dann solltest du bestens auf regnerisches Wetter, wenn du mit dem Fahrrad unterwegs bist, vorbereitet sein.
10 Tipps fürs Radfahren im Regen
1. Sei auf Regen vorbereitet
Wenn man eine lange Tour vor sich hat, ist es immer eine gute Idee, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Wenn es dann spontan anfängt zu regnen, musst du nicht halbnass unter einem Baum Deckung suchen, sondern kannst entspannt weiterfahren.
Was heißt es denn „gut vorbereitet“ zu sein? Für mich zählt immer eine leichte Regenjacke in die Tasche zu haben. Sie schützt zwar nicht vor den stärksten Regengüssen und starkem Wind, aber sie hält mich für einen kurzen Schauer relativ trocken.
Es gibt sehr leichte Fahrradjacken für Regen, die gerade mal nur 50 g oder weniger wiegen und daher in jede Tasche passen, sowie kaum extra Gewicht mitbringen.
Dazu passend: Kann man ein Fahrrad im Regen stehen lassen?
2. Trage wasserfeste Schuhe & Socken
Beim Radfahren im Regen trockene Füße zu behalten, grenzt schon fast an ein Wunder, wenn man falsch ausgerüstet ist. Deine Füße befinden sich schließlich direkt in der Schusslinie der Gischt des Vorderrads. Investiere daher in ein Paar wasserdichte Überschuhe, die deine Füße im Fall des Falles trocken halten können.
Neopren-Überschuhe sind eine gute und kostengünstige Option. Sie halten zwar den Regen nicht ab, aber sie verhindern, dass deine Füße super kalt werden, wenn sie nass sind. Für noch mehr Schutz sollten Sie sich nach einem Überschuh umsehen, der mit einer Gore-Tex-Ausrüstung oder einer ähnlichen Membran für wirklich nasse Bedingungen ausgestattet ist.
Um komplett von der Nässe geschützt zu sein, gibt es auch noch wasserdichte Socken. SealSkins ist einer der bekanntesten Herstellern von wasserdichten Socken, die auch qualitativ mit die besten sind. Natürlich findet man auch von anderen Herstellern gute, wasserdichte Socken.
Denke aber daran, dass die wasserdichten Socken wesentlich dicker sind, als die Standard-Socken. Überprüfe deshalb, ob du mit ihnen noch genug Platz in deinen Schuhen hast. Ansonsten könntest du die Blutzirkulation in deinen Füßen unterbrechen und sie schlafen ein. Unangenehmes Gefühl..
3. Fahre langsamer & vorsichtiger
Wenn du bei Regen mit dem Fahrrad unterwegs bist, solltest du dein Tempo den Gegebenheiten anpassen. Du solltest langsamer fahren, um nicht auszurutschen und auch in angemessener Zeit reagieren zu können. Auch solltest du dich nicht in Kurven legen und mit viel mehr Gefühl abbremsen.
Dadruch brauchst du natürlich wesentlich länger für die gleiche Strecke. Berücksichtige das bei der Planung der Fahrt.
4. Halte deinen Kopf trocken
Die Belüftungsöffnungen in einem Fahrradhelm sorgen bei wärmeren Temperaturen für frische Luft und Ablühlung am Kopf. Bei Regen ist das allerdings ein Nachteil. Um den Kopf trocken zu halten, solltest du daher eine Fahrradmütze unter deinem Helm tragen. Daduch verhinderst du effektiv, dass dein Kopf auskühlt und du dich erkältest.
Schädelmützen eignen sich hervorragend. Sie sind so dünn und leicht, sodass man kaum mitbekommt, dass man sie überhaupt auf dem Kopf hat. Eine Mütze mit Schirm allerdings hält nicht nur den Kopf warm, sondern auch den Regen aus den Gesicht.
Wenn zu dem Regen auch noch kalte Temperaturen kommen, solltest du vielleicht auf etwas Wärmeres, wie eine Strickmütze oder eine Skimaske wechseln.
5. Fahre nicht durch stehendes Wasser
Stehendes Wasser, darunter fallen vor allem Pfützen, solltest du stets umfahren. Es spritzt nicht nur hoch, sondern kann auch extrem gefährlich sein, da du nicht weißt, was genau dadrin liegt. Statt nur einer Pfütze ist es auf einmal ein Schlagloch und du legst dich deswegen lang.
Das meiste stehende Wasser befindet sich meist am Straßenrand. Wenn du auf der Straße fährst, denke daran, nicht einfach nur auszuweichen, sondern auch immer den Verkehr im Auge zu behalten. Weiche nur aus, wenn gerade keiner von hinten an dir vorbei fahren möchte.
Du solltest im allgemeinen nur durch stehendes Wasser fahren, wenn du sehen kannst, was darunter versteckt ist.
6. Bereite dein Fahrrad auf Regen vor
Falls es möglich ist, solltest du dein Fahrrad auf Regen gut vorbereiten. Darunter zählt auch, die Kette und das Getriebe mit Feuchtschutzöl einzufetten. Es ist dicker, haftet besser an der Kette und bildet eine Schicht, die sie vor Regen schützt und die Kette länger schmiert. Achte darauf, dass vorher deine Kette sauber gemacht wurde und sie auch .komplett trocken ist.
Des Weiteren sind Rück- als auch Vorderlampen bei Regen ein Muss. Für eine bessere Sichtbarkeit auf der Straße kannst du auch ein Licht an deinen Helm montieren, oder 2 Lampen an deine Knöchel binden. Es geht vor allem darum, dass dich zu jedem Moment andere Verkersteilnehmer sehen und Rücksicht nehmen können.
Beim Radfahren im Regen kommt das Wasser sowohl von oben als auch von unten. Von unten spritzt das Wasser von den Rädern ab und macht einen noch nasser als man eh schon ist. Gute Schutzbleche sind daher besonders in Gegenden, wo es öfters regnet sehr wichtig. Wenn du nicht oft im Regen Fahrrad fährst, reicht dir bestimmt auch ein ansteckbares Schutzblech für das Hinterrad. Wenn mal wieder die Sonne scheint, kannst du es einfach wieder abnhemen.
Wichtiger Tipp: Um die Rutschgefahr ein wenig zu veringern, solltest du ein bisschen Luft aus den Reifen lassen, dadruch bekommst du eine höhere Kontaktfläche zwischen Reifen und Straße.
Natürlich lasse nicht zu viel Luft ab, ansonsten wird es auch wieder gefährlich, da die Brems- und Lenkfähigkeit eingeschränkt werden. Du solltest maximal 20% des Luftdrucks senken und auch wieder daran denken, dass du nach der Fahrt im Regen, die Luft wieder auffüllst.
Fahre übrigends niemals mit neuen Reifen das erste Mal im Regen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du ausrutscht ist dann nämlich ziemlich hoch.
7. Überprüfe deine Bremsen
Wenn du schon eine Weile mit deinem Fahrrad im Regen unterwegs bist, solltest du deine Bremsen überprüfen und vorsichtig testen. Bei Felgenbremsen verlängert der Regen den Bremsweg und du musst mit mehr Kraft die Bremse betätigen.
Du solltest bei Regen eher vorsichtig in Stößen bremsen und nicht versuchen mit einer einzigen Bremsung zum stehen zu kommen. Um sicher zu sein, dass due zuverlässig bremsen kannst, sollte deine Bremse in einem guten Zustand sein.
Des Weiteren gilt, dass die meisten Scheibenbremsen leistungsfähiger und langlebiger sind. Besonders bei für Regen sind sie sehr gut geeignet.
8. Bremse vorsichtig
Unter normalen Fahrbedingungen sollte der Großteil der Bremsvorgänge mit der Vorderradbremse durchgeführt werden. Das ändert sich jedoch, wenn Wasser auf der Straße ist.
Durch die geringere Bodenhaftung ist es viel wahrscheinlicher, dass das Vorderrad die Bodenhaftung verliert und du ungebremst weiter rutschst. Dabei dann die Kontrolle zu behalten ist fast unmöglich.
Versuche deshalb das Bremsen zu dosieren, um allmählich langsamer zu werden und nutze mehr, wenn vorhanden, die Hinterrad-Bremse.
9. Trage wasserfeste Handschuhe
Nasse und kalte Hände sind fast so schlimm, wie kalte Füße. Doch auch das kann man verhindern. Am besten trägst du beim Radfahren im Regen nicht nur wasserfeste Schuhe, sondern auch Handschuhe, die wasserabweisend sind.
Wenn Hände nass werden, werden sie durch den Fahrtwind ganz schnell kalt und taub. Als Fahrradfahre sind taube Hände nicht so das Wahre und man muss die Fahrt unterbrechen.
Die Auswahl an wasserdichten Handschuhen ist sehr groß, von Neoprenhandschuhen, die auch bei Nässe noch warm halten. Größere Winterhandschuhe haben ein wasserdichtes Futter, aber sie können recht sperrig sein oder die Fingerfertigkeit einschränken.
10. Trinke genug
Wenn es regnet, vergisst man schnell Wasser zu trinke. Schließlich ist ja sehr viel Wasser um einen herum. Außerdem fällt es einem kaum auf, dass man trotz des Regens eine Menge Wasser durch Schweiß verliert. Außerdem fühlt es sich an einem kalten Regentag einfach nicht sehr verlockend an, kaltes Wasser zu trinken. Dennoch musst du natürlich ordentlich Wasser trinken, wenn du dich so sportlich betätigst.
Wenn dich ein wenig mehr Gepäck nicht stört, kannst du natürlich dir auch eine Thermosflasche mit warem Tee oder Kaffee mitnehmen. Es gibt nichts besseres, als nach einer kalten Radtour etwas warmes zu trinken.
Hat Radfahren im Regen auch Vorteile?
Klar man muss viel beachten und auf den ersten Blick hat Radfahren im Regen eigentlich nur Nachtteile. Doch es gibt einige Gründe dafür, dass es auch Spaß machen kann. Ich fahre mitterweile gerne auch bei Regen und möchte dir deshalb hier auch ein paar Vorteile nennen:
- Bessere Handhabung des Fahrrads: Auf trockenen Asphalt zu fahren, kann ja eigentlich jeder. Doch auch bei einer nassen Fahrbahn die Kontrolle zu behalten können nur die besten. Mir macht es Spaß mich an die Herausforderung zu machen, auch im Regen gut Fahrradfahren zu können.
- Selbstvertrauen: Durch die Übung auch in schwierigen Situationen die Kontrolle über das Fahrrad zu haben, kann einen das sehr pushen. Außerdem wird wohl jeder stolz auf sich sein, wenn er trotz Sturm oder Regen, seine Tour durchgezogen hat. Denn dann kann einen nichts mehr aufhalten.
- Disziplin: Wir leben nunmal in Deutschland und hier regnet es relativ oft. Wenn wir unser Sportprogramm immer ans Wetter anpassen, dann wird es immer Tage geben, wo wir nicht trainieren. Auch bei Regen loszulegen und das Fahrrad rauszuholen, wird unsere Diziplin trainieren, welche uns in allen Bereichen des Lebens nur weiterhilft.
- Ruhe: Ein Vorteil, den ich sehr mag, ist, dass bei Regen kaum ein anderer Radfahrer unterwegs ist. Man hat die Straße für sich und man fühlt sich, wie ein einsamer Wolf. Man kann in Ruhe nachdenken und sich auf seine sportlichen Fähigkeiten konzentrieren. Außerdem hat das Geräusch des Regens eine meditative Wirkung auf uns.