Nach einem langen Tag auf dem Mountainbike, kann es schonmal sein, dass der Po ordentlich wehtut. Man fährt über steiniges Gelände und wird ordentlich durchgeschüttelt. Doch auch der Sattel ist meist nicht sonderlich bequem. Aber wieso ist das überhaupt so? Warum sind Mountainbike Sattel so hart?
Mountainbike Sattel sind so hart, um den Sitzknochen ausreichend Halt zu bieten. Durch das starke treten in die Pedale und das schnelle Fahren in Kurven, muss der Sattel viel Bewegungsfreiheit ermöglichen und darf nur an wenigen Stellen gepolstert werden. Ein weicher und gemütlicher Sattel würde deine Bewegung einschränken und würde dir keinen festen Halt auf deinem Mountainbike bieten.
Trotz der Härte des Sattels bei einem Mountainbike, gewöhnt man sich nach einer Weile dran. Weiche Sättel sind leider keine Alternative, da sonst der Halt fehlt und es schnell gefährlich werden kann. In diesem Beitrag möchte ich dir aber Tipps geben, wie du trotzdem bequem auf einem harten Mountainbike Sattel sitzen kannst.
Warum sind Mountainbike Sattel so hart?
Im Grunde gibt es 3 Hauptgründe dafür, dass die meisten Sättel bei Mountainbikes so hart sind. Hier sind sie:
1. Performance
Ein harter Sattel ermöglicht es dir mehr Schwung und Kraft für die Pedale aufzuwenden. Ein weicher Sattel würde ein Teil dieser Kraft absorbieren. Beim Mountainbiken auf Trails solltest du das Sitzen und Stehen optimieren, um schnell und sicher voran zu kommen.
Anders als bei einem City-Rad oder einem Rennrad, wo man die die meiste Zeit über sitzt, steht man beim Mountainbike fahren öfters.
Ein harter Sattel auf einem Mountainbike verbessert die Effizienz der Tretbewegung, vor allem bei einer Fahrt mit einer hohen Trittfrequenz.
2. Komfort
Es mag im ersten Moment vielleicht komisch klingen, aber harte Sättel auf Mountainbikes sind bequemer als Sitze mit viel Polsterung. Denn bei intensiver Anstrengung kann sich ein gepolsterter Sitz mit Schweiß vollsaugen, wodurch er für den Rest der Fahrt unangenehm wird.
Da die Polsterung den Sitz in der Regel breiter macht, würdest du durch dein ständiges aufstehen und hinsetzten schnell Scheuerstellen am Oberschenkel bekommen. Ein harter und dafür schmaler Sattel reduzieren das Risiko.
Und schließlich ist ein gutes Mountainbike ausreichend gefedert, um mit dem holprigen Gelände auf den Trails fertig zu werden, so dass der Sattel eigentlich nichts mehr abfedern muss.
Außerdem verbessert ein harter Fahrradsattel deine Haltung und gibt dem unterem Rücken ein wenig mehr Halt und Stabilität.
3. Sicherheit
Ein weicher Sattel würde den Bewegungsspielraum der Beine erheblich einschränken, was bei einer Abfahrt schnell gefährlich werden kann. Außerdem sind weiche Sättel auch für deinen Po nicht sonderlich gut.
Der Damm befindet sich zwischen deinem Geschlechtsteil und dem Steißbein. Wenn du Mountainbike fährst, musst du dein Rumpfgewicht auf deinen Sitzknochen abstützen. Einen weichen Sattel wird das Gewicht einfach zur Seite drücken und der Druck auf den Damm erhöht sich enorm.
Selbst wenn du ein doppelt gefedertes MTB fährst, kann die Vibrationen und Unebenheiten einer typischen Mountainbiketour ziemlich auf die weichen Unterteile einwirken. Glaub mir, dass du diesen Teil deines Körpers nicht zerdrücken oder prellen willst.
Wie sitzt man richtig auf einem harten Mountainbike Sattel?
Auch wenn ein harter Sattel zwar die Performance und auch die Sicherheit steigert, so ist es dennoch ein wenig unangenehm. Besonders Mountainbike-Anfänger haben oftmals nach einem Tag ordentlich Schmerzen. Diese kann man am besten vermeiden, indem man sich an die richtige Sitzposition hält:
1. Gewichtsverlagerung
Achte darauf, dass dein Körpergewicht nicht auf deinem Po und dem harten Sattel lagert. Das meiste Gewicht solltest du über deine Beine in die Pedale stecken. Dadurch bist du nicht nur schneller, sondern entlastest auch dein Po ungemein.
Wenn du deine Hüfte ein wenig nach vorne schiebst, kannst du wesentlich leichter dein Po entlasten und es mehr auf deine Beine übertragen.
Den richtigen Mountainbike Sattel finden
Den richtigen Sattel für dich zu finden, sollte nicht einfach nebenbei passieren. Du würdest ja auch kein Paar Schuhe kaufen, ohne vorher deine Größe zu kennen oder sie anzuprobieren.
Der Sattel soll deinen Po und Weichteile vor den heftigen Stößen einer Mountainbike-Fahrt schützen und ist dementsprechend auch sehr wichtig. Die meisten Profi-Bike-Shops haben spezielle Sitzgrößenmessgeräte, mit denen du leicht deine ideale Sattelgröße finden kannst.
Übrigens haben dabei die Körpergröße, das Gewicht und das Geschlecht nichts damit zu tun. Es geht nur um den Abstand deiner Sitzknochen. Deshalb ist es so wichtig, die richtige Größe zu finden – damit dein Hintern die Fahrt genauso genießt wie der Rest von dir und du nicht am nächsten Tag Schmerzen hast.
